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Über Identität

Überlegungen vom Ipce-Treffen im Juli 1997

Existiert so etwas wie sexuelle Identität tatsächlich? Homo-, hetero-, bisexuelle und pädophile Identitäten: gibt es sie in der Wirklichkeit oder sind sie nur Einbildungen beschränkter Köpfe ?
Nutzen sie etwas, haben diese Begriffe einen Inhalt oder unterdrücken sie nur die Menschen und machen sie unglücklich? Wie kann man dieser Sackgasse entfliehen?

Die Mehrheit der Delegierten lehnt den Gedanken einer pädophilen Identität ab. Nur für eine kurze Zeit, am Anfang des Prozesses des Sich Bewußtwerdens, könnte so eine Idee vielleicht ein wenig hilfreich sein. Man muß damit anfangen, um zu einem solche Selbstbewußtsein zu kommen. Denn wo homophile oder pädophile Gefühle unbewußt vorhanden sind, geben sie vielfach Anlaß zu Ängsten und Ablehnung oder Haß:
Homophobie und Pädophobie. Freilich ist es nicht einfach, auf diesem Wege weiter zu gehen... Man muß sein Selbstverständnis auf eine breitere Grundlage stellen , doch ist unser Selbstbewußtsein oder Identität nicht so leicht zu verändern.

Psychologisch stellt die Identität das eigene Selbstbild dar; die seelische Gesundheit hat sie nötig und so wird jeder Wechsel als persönliche Krise empfunden.

Gesellschaftlich sind Identitäten das Ergebnis von gesellschaftlicher Kommunikation und nicht frei erfunden. Die Gesellschaft bietet dem Individuum gewisse Identitäten zur Auswahl an und hält sie ihm auch seine Wahl vor.

Politisch mögen Identitäten erwünscht oder unerwünscht sein, dies beeinflußt die Menschen in ihrer Wahl.

Damit ist das Denken in sexuellen Identitäten beengend, wenngleich schwer zu ändern. Lassen sie uns nach neuen Möglichkeiten suchen.

Nehmen wir als ein Beispiel die Forschungen von HALL et al.: Von 80 Männern waren 72 durch kleine Mädchen sexuell erregbar, 20 immerhin mehr durch Akt-Bilder kleiner Mädchen als durch solche erwachsener Frauen. Sollte dies nicht Anlaß sein, der Vorstellung einer pädophilen Minderheit oder Identität Lebewohl zu sagen?

Quelleangabe: Ipce Treffen 1997

Lesen Sie auch

Sandfort, Theo, Constructive Questions Regarding Paedophilia, [Found on the web, but source & date unknown]
In the literature concerning paedophilia, it is generally seen as a paraphilia or a perversion. Here I shall consider whether all sexual involvement between adults and children is appropriately labeled paedophilia, and whether it might not be useful to consider paedophilia as an identity.

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